WWR will auch in den Rat einziehen

WWR will auch in den Rat einziehen

Die Sache wird bunter im Gemeinderat“ – dieses Bild hat Jörg Woldenga für die Zeit nach der Kommunalwahl am 11. September klar vor Augen. Der amtierende, parteilose Ortsbürgermeister von Resse ist der Spitzenkandidat der neu antretenden Wählergemeinschaft Wedemark-Resse. Sie will richtig punkten.
Spitzenkandidat ist Woldenga allerdings nur für den Ortsrat. Er führt die WWR als Vereinsvorsitzender. In der noch jungen Parteien-Alternative sind bisher fünf von elf Listenplätzen für den Ortsrat festgelegt, die Liste der Gemeinderatskandidaten will die WWR Ende Mai, Anfang Juni beschließen. Dass die WWR im ersten Anlauf auch im künftigen Gemeinderat eine Stimme haben wird, davon geht der Vorstand aus; Abstimmungsgespräche mit der Wählergemeinschaft Wedemark werden bereits geführt. Die ebenfalls kleine WGW hat einen Sitz im Rat.
Woldenga und vier weitere Kandidaten, die jetzt in einem Pressegespräch genannt wurden, wollen sich auf den Ortsrat konzentrieren und – aus beruflichen wie privaten Gründen – nicht auch für den Gemeinderat aufgestellt werden. Demnach streben neben Woldenga (in dieser Reihenfolge der Plätze), Kirsten Sierakowski, Kai Tschentscher, Dirk Rapke und Andreas Ringat die Mitarbeit im Ortsgremium an. Alle fünf sind parteilos, was im Programm der WWR als herausragendes Merkmal gilt, denn die Gruppierung will erklärtermaßen ohne Parteienzwang politisch handeln.
Die Ortsratsliste, die noch vervollständigt wird, muss bis zum 15. Juli bei der Gemeinde abgegeben sein. „Wir haben noch Interessenten aus Mellendorf und einen aus Resse“, erläuterte WWR-Sprecher Andreas Ringat. Vorrangiges Wahlziel auf Ortsebene sei, wieder den Ortsbürgermeister zu stellen. „Wir werden aber den gewählten Ortsbürgermeister unterstützen, der die meisten persönlichen Stimmen erhält. Das ist unser Demokratieverständnis“, betonte Ringat. Bis auf Mellendorf will die WWR, die auch für Ziele in der ganzen Gemeinde stehen möchte, zunächst andere Orte nicht aktiv anlaufen. „Priorität hat für uns Resse.
Im Gemeinderat würde die Resser Wählergemeinschaft mit der WGW zusammenarbeiten, kündigten Woldenga und Ringat an. Die Ortsräte zu stärken, ist erstens ein Hauptthema der Resser für die ganze Wedemark und zudem ein Punkt der Übereinstimmung mit der WGW, deren Ratsvertreter Patrick Cordes dieses Brett mit Ortsbezug Brelingen bohrt. Die örtlichen Belange sollen so dargestellt werden, „dass wir im Rat auch gemeinsam abstimmen“, verdeutlicht der Resser Vorstand – wohlgemerkt ohne Zwang, jeder votiere nach seinem Gewissen.
Eine Zukunft ohne Ortsräte wollen sich die Resser Ortspolitiker nicht vorstellen, vielmehr müsse deren Einfluss gestärkt werden, sonst würden die Bürger nicht mehr gehört. „Wenn wir nicht hart dranbleiben, stehen sie auf der Kippe“, meint Woldenga. Der Gemeinderat habe ihr Votum zu beachten, macht die WWR zum Punkt und verweist auf das jüngste Beispiel geplanter Mega-Gewerbeansiedlung in Gailhof. Die Verwaltung wiederum sei in der Pflicht, Informationen zu koordinieren und in den Ort zu bringen. „Informationen aus Rat und Verwaltung kommen bei den Ortsräten nur bruchstückhaft an“, kritisiert Woldenga.
Zum Thema Gewerbeansiedlung in der Wedemark steht die WWR für die Entwicklung der umstrittenen Fläche an der Schlager Chaussee – „das Beste, was es gibt“. Dort habe Gewerbe schon auf der anderen Seite der Regionsstraße einen Standort, „wir müssen es verträglich ausbauen.“ Auch mit Windkraft und dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) will sich die WWR auseinandersetzen.

Quelle: U. Kallenbach HAZ 20.05.2016

 

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